Sonntag, 19. August 2007

18.Maibach Triathlon

19. August 2007 /0,3 – 17 – 6

Heute Morgen machten Leigh und ich uns auf den Weg nach Maibach. Da ich mal wieder was vergessen hatte (Helm) musste ich mir einen von Leigh leihen. Der hatte ihn aber auch zu Hause vergessen also mussten wir noch mal rumdrehen um diesen zu holen.

In Maibach angekommen bauten wir uns auf der Wiese auf und Leigh testete die Wassertemperatur. Da ich mir letztes Jahr so den Arsch abgefroren hatte, hatte ich extra den Neo mitgenommen. Leigh befand das Wasser aber für warm und die Sekunden beim ausziehen sollte ich nicht verschwenden.

Ich hatte im Vorfeld uns extra noch in die Startgruppe 10 setzen lassen und nicht wie erst in Startgruppe 26, um noch die Chance zu haben nach Wiesbaden zum 70.3 zu kommen.

Wir schauten also den ersten den ersten 9 Startgruppen zu und sahen wie andere Athleten sich aufbauten. Im Gegensatz zum letzten Jahr wurde deutlich besseres Material verwendet und es waren ganz andere Athletentypen am Start. Also gab es jetzt auch schon Ironmaner beim Dorftria. Geischtet wurden Aerohelm, Stevens Chrono, Kuota mit Xentis und QuintanaRoo mit Corima und ne Zipp-Scheibe.

Einige aus den ersten Startgruppen bibberten auch wieder ganz gut im kalten Becken. Sollte ich nicht doch meine Neo anziehen?

Leigh hatte seinen gar nicht erst mitgenommen. Aber wir sind ja ausm Taunus und keine Weicheier.

Die Renntaktik war auch klar. Alles geben bis zum eingehen.

Ich wollte unbedingt meine Zeit, die ich letztes Jahr unter Antibiotika und halb tot erzielt hatte verbessern. Eine Zeit ähnlich wie im Kinzigtal wäre super (1:30h).

Dann war da noch die Sache mit meinen Schläuchen. Ich hatte die letzten 110km 4 Schläuche verbraten. Dieser Satz hielt jetzt schon von FFM heim und ich war guter Dinge, das er auch noch die 17km überstehen sollte. Also 8 bar drauf geknallt und gehofft das er hält.

Irgendwann war dann auch Startgruppe 10 an der Reihe. Mein Mitstreiter in der Bahn der kam nicht, also mehr Platz für mich. Also rein in die Fluten. Scheeeeeeeiße. Wieder so eine Kälte. Aber jetzt war es zu spät für den Neo.

Ich startete auf Bahn 2 und Leigh auf Bahn 5. Schnell eine kurze Bahn einschwimmen und dann ging es auch schon los in der kalten Brühe. Es lief ganz ok, aber es war einfach zu kalt und ich bekam keinen richtigen Rhythmus. Als ich auf die letzte Bahn startete stieg Leigh schon aus dem Wasser. Er war also flott unterwegs. Ich war dann auch froh aus dem Wasser zu kommen und der erste Blick auf die Uhr war nicht so berauschend. Knapp 7 Minuten für schwimmen, also ähnlich wie letztes Jahr.


Jetzt war die Devise klar, auf dem Rad alles geben. Die Strecke war ist ja sehr wellig, was für mich als schweren Fahrer schwierig ist, aber ich wollte einfach bis zum Anschlag gehen und notfalls lieber beim Laufen eingehen. 4 Startet aus meiner Gruppe kamen kurz vor mir aus dem Wasser, diese konnte ich durch einen schnellen Wechsel aber überholen.

Also Raus aus Maibach und dann ging es schon rasant bergab nach Wernborn. 60km/h – ein Schluck aus der Pulle und niemand hinter mir zu sehen. Es lief also gut und ich hatte gute Luft und Druck auf dem Pedal. Nach knapp 1,5km kurz vor dem Anstieg in Wernborn ein Schlag im Fahrwerk. NEIN!?!?! Schlauch?

Ich schaue runter und in dem Moment ist der Reifen schlagartig leer. Ich bin immer noch sau schnell und versuche zu bremsen. Ich eiere über die komplette Fahrbahn. Zum Glück kommt kein Auto, dann geht es mit immer noch 10-20 km/h auf den Grünstreifen. Ich springe / falle halb vom Rad in den Graben.

So eine scheiße. Ich lasse meine Aggressionen an meinem Rad aus und überlege kurz ob ich aufgebe. Ich hatte zum Glück einen Schlauch sicherheitshalber mitgenommen. Also fange ich an mit dem Wechsel. Mein Rad schmeiß ich in die Wiese, dabei entleeren sich meine kompletten Trinkvorräte.

Der Wechsel dauert ewig. Jede Menge Teilnehmer fahren an mir vorbei und haben einen mitleidigen Blick für mich. Als ich dann endlich mal fertig war und meine Sachen in der Wiese wieder zusammen gesucht hatte, war fast eine viertel Stunde vorbei.

Mit 2 Bar auf dem Hinterrad ging es dann weiter. Die Beine waren schwer und die Luft war weg. Mein Puls war ständig über 170. Nach weiteren 500m musste ich nochmals anhalten um meine Pumpe noch mal zu befestigen. Beim Anstieg zu den Eschbacherklippen, dann nur noch über 180. Bei den bergabpassagen machte ich dann aus Angst vor weiteren Platten langsam und versuchte jeder Welle oder Unebenheit auszuweichen. Der Anstieg nach Michelbach zerstört mich dann vollends. Ich versuche alles zu geben, aber ich kann kaum so schnell atmen wie ich Luft brauche.

Trotz allem sieht die Zeit noch gut aus. 45 Minuten und nicht mehr weit bis Maibach. Letztes Jahr hatte ich für Swim und Bike auch eine Stunde gebraucht. Dies wollte ich unbedingt einhalten um noch eine Chance auf eine Verbesserung zu haben.

Auf den letzten 3 km wurde die Strecke dann Flacher, was mir besser liegt. Ich machte noch mal Druck und gab alles den letzten Anstieg nach Maibach. Es langte leider nur knapp und auf den letzten Höhenmetern kam dann der Mann mit dem Hammer. Nichts getrunken und gegessen und bekam ich die Quittung. Flauer Magen und der Schwung war weg. Als es flach wurde, schnell raus aus den Schuhen und noch schnell locker in T2 rollen. Und es langte genau um nach 1 Std dort zu sein. Also war wenigstens noch die Verbesserung drin.

Ich versuchte noch schnell zu wechseln und hoffte, dass der Squeezy den Leigh mir vor dem Rennen gab, etwas gegen das flaue Gefühl in der Magengegend zu tun. Also das Zeig rein und los gings.Der erste Kilometer ging nur bergab oder gerade und lief flüssig. Kein eiriges Gefühl, nur der Puls von 177 machte mir Angst. Die Anstiege kamen ja noch. Der erste Kilometer war nach 4 Minuten erledigt. Etwas zu schnell für meine Verhältnisse was sich mit Puls 180 bemerkbar machte. Und dann gingen die Anstiege los. Ich musste drastisch reduzieren und brauchte für km 2 knapp über 8 min. 2 andere Teilnehmer gingen an mir vorbei, kamen aber nur langsam weg.


Danach wurde es noch mal etwas flacher und ich befolgte Leighs Hinweis auf die Schrittlänge zu achten. Es lief flott und km 3 war wieder in 5 min zurückgelegt. Ab km 3 ging es dann aber nur noch hoch mit nur noch wenigen Geraden drin. Jetzt begann das Elend.

Der Puls hatte sich bei 178 eingependendelt. Ich wurde aber als langsamer und nun kamen die ganzen Äthopier mit ihren 50 kg an mir vorbei geflogen. Ich versuchte am Berg noch mal die Geschwindigkeit zu forcieren, was mir mit Puls 184 und den ersten Anzeichen von Kämpfen gedankt wurde. Also wieder speed raus. Km 4 war dann gerade noch so unter 9 Minuten. Dann ging es noch mal 500m hoch, bis es dann nur noch bergab ging. Die 1:30 konnte ich da schon knicken. Also lies ich es noch locker berg ab laufen, wo mich noch ein Teilnehmer kassierte. Km 5 war dann in 6 min und km 6 in 4 min absolviert. Gut für die Knochen war dies nicht und obwohl es steil berg ab ging, tat alles weh und krampfte schon leicht.


Nach 1:36 war ich dann im Ziel des 18. Maibach-Triathlon.



Fazit: Ich war somit 13 Minuten schneller. Der Schlauchwechsel hat auch noch mal locker 13 Minuten gekostet. Das Schwimmen wird wohl nie mehr schneller. Das Radfahren war schwer, aber die Zeit, wenn ich denn dann mal gefahren bin, auch ok. Bestes Mittel zu einer bessern Radzeit wären weniger Gepäck. Das laufen lief bei diesem Profil und meinem Gepäck auch ganz ordentlich. Ein 6er Schnitt lauf ich eher selten bei so einem welligen Profil.


Nächstes Jahr komme ich wieder, dann hoffentlich ohne Defekt um mal nicht letztes in meiner AK zu werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen